Wie eine Wohnpartnerschaft aussehen kann und welche Eindrücke Studierende ebenso wie Wohnraumgeber:innen dabei sammeln, erfahrt ihr in unseren Erfahrungsberichten & Pressemitteilungen!
Erfahrungsberichte
- Erfahrungsbericht von Ali
- Erfahrungsbericht von Mthokoe
- Erfahrungsbericht von Annika
- Erfahrungsbericht von Abdulrahman
- Erfahrungsbericht von Viktoria
- Pressemitteilungen
Erfahrungsbericht von Ali (Dezember 2024)
Die Wohnpartnerschaft im Rahmen des Projekts „Wohnen für Hilfe“ kann ich sehr empfehlen. Unsere Wohnpartnerschaft stellt eine bereichernde Erfahrung für beide Seiten dar, da man viel voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen kann.
Zu Beginn war es etwas ungewohnt, mit einer fremden Person zusammenzuleben. Diese anfänglichen Bedenken haben sich schnell gelegt und im Laufe der Zeit haben wir uns gut kennengelernt und das Vertrauen ist gewachsen. Unser Verhältnis ist sehr gut. Es herrscht eine angenehme, freundliche und respektvolle Atmosphäre zwischen uns. Hin und wieder verbringen wir auch unsere Freizeit gemeinsam, trinken zusammen Kaffee oder unternehmen Spaziergänge. Wir sprechen oft über unsere Lebensgeschichten und Erfahrungen. Diese Gespräche sind für uns beide sehr interessant und bereichernd. Besonders für meine Familie, die ausländische Wurzeln hat, ist die Wohnpartnerschaft eine große Bereicherung. Wir lernen fast täglich Neues über die deutsche Kultur und Lebensweise von unserer Vermieterin. Außerdem kochen wir sehr gerne miteinander. Unsere Vermieterin bereitet ab und zu köstliche Gerichte zu und durch sie habe ich die deutsche Küche besser kennengelernt. Auch meine Frau kocht leckeres afghanisches Essen, das unsere Vermieterin sehr zu schätzen weiß.
Bezüglich unserer Zeitpläne und Arbeitszeiten sprechen wir uns regelmäßig ab. Wir planen flexibel und stimmen uns so ab, dass die Termine für beide Seiten passen. Dabei nehmen wir uns ausreichend Zeit, um alles gut zu organisieren. Wir unterstützen unsere Vermieterin zum Beispiel beim Einkaufen, im Garten oder fahren sie von A nach B oder holen sie ab, wenn es nötig ist. Bisher gab es keine Konflikte.
Falls es jedoch einmal zu Meinungsverschiedenheiten kommen sollte, bin ich zuversichtlich, dass wir eine schnelle und gemeinsame Lösung finden werden.
Die Wohnpartnerschaft hat mir nicht nur geholfen, günstigen Wohnraum zu finden, sondern auch die deutsche Kultur besser zu verstehen. Ich konnte meine Sprachkenntnisse im Alltag verbessern und viel über Traditionen, Gewohnheiten und die deutsche Lebensweise lernen. Zudem hat mir die Partnerschaft geholfen, mich weniger allein zu fühlen, da wir viel Zeit miteinander verbringen und ein familiäres Verhältnis aufgebaut haben. Es ist eine Bereicherung, von einer anderen Generation zu lernen und gleichzeitig etwas zurückzugeben.
Ich würde das Projekt „Wohnen für Hilfe“ auf jeden Fall meinen Mitstudierenden empfehlen, insbesondere internationalen Studierenden oder Menschen mit Migrationshintergrund. Es erleichtert die Integration enorm, da es sowohl Sprachkenntnisse fördert als auch den Aufbau sozialer Netzwerke unterstützt. Dieses Projekt bietet eine wunderbare Möglichkeit, beides zu stärken und von den Erfahrungen anderer zu profitieren.
Erfahrungsbericht von Mthokoe (Oktober 2024)
Ich werde mit meiner Erfahrung mit der Familie Degen beginnen. Ich bin so froh und dankbar, dass sie mir einen Platz zum Wohnen angeboten haben. Seit ich hier eingezogen bin, hatten wir noch nie einen Streit oder eine große Meinungsverschiedenheit. Sie sind sehr nett, verständnisvoll und geben mir alle Zeit der Welt, um zu lernen und mich in jeder Hinsicht wohl zu fühlen. Zu sagen, dass sie perfekt sind, wäre eine Untertreibung. Ich muss erwähnen, dass wir aufgrund der unterschiedlichen Kulturen manchmal vielleicht nicht immer einer Meinung sind. Aber das ist keine große Sache. Ich habe das schon erwartet, als ich eingezogen bin, denn sie haben bei unserem Vorstellungsgespräch erwähnt, dass ich der erste Afrikaner sein würde, der bei ihnen wohnt oder sich in ihrer Umgebung aufhält.
Auch für das Projekt “Wohnen für Hilfe” bin ich sehr dankbar. Als ich im Oktober letzten Jahres aus Osnabrück hierher zog, kannte ich niemanden und war gestrandet, da ich keine Wohnung hatte und niemanden auf dieser Seite des Landes kannte. Ich erinnere mich, wie ich einmal zu einer sozialen Einrichtung ging, um Hilfe zu suchen, da ich keinen Platz zum Schlafen hatte, da mein ganzes Geld aufgebraucht war, nachdem ich ein paar Tage in einem Hotel gewohnt hatte. Leider wurde ich abgewiesen. Das war ein stressiger Moment, um ehrlich zu sein.
Aber bei dem Projekt “Wohnen für Hilfe” wurde ich nie abgewiesen. Obwohl ich viele Ablehnungen von anderen Familien bekommen habe, haben sie immer noch nach einem Platz für mich gesucht. Um ehrlich zu sein, hatte ich zu dem Zeitpunkt, als sie mir diese Wohnung bei der Familie Degen vermittelt haben, schon alle Hoffnung verloren und wegen der Ablehnungen, die ich erhalten hatte, aufgegeben.
Ich bin so dankbar für das Projekt “Wohnen für Hilfe” und auch Frau Dommerhausen und Frau Tabatabai. May you keep up the good work and continue changing stories of other fellow students lives. Your work is really appreciated.
Erfahrungsbericht von Annika (August 2024)
Hallo, mein Name ist Annika, ich bin 20 Jahre alt und studiere Bauingenieurwesen an der Hochschule Koblenz. Als ich meine Studienbescheinigung bekam, war in dem Brief auch gleichzeitig ein Flyer von „Wohnen für Hilfe“ enthalten. Zu dem Zeitpunkt war ich schon eifrig auf der Suche nach WGs und Wohnungen. Schnell stellte ich fest, dass beide Optionen nicht unbedingt die richtigen zu diesem Zeitpunkt gewesen wären, da die finanziellen Kosten durchaus Einschränkungen bedeutet hätten. Daher entschied ich mich, mich dort zu bewerben.
Neben meinem Studium helfe ich meistens von montags bis freitags im Haushalt und auch manchmal an Wochenenden. Das Schöne an dem Konzept ist, dass es nicht nur „arbeiten“ ist, sondern auch eine Verbindung mit der Familie bedeutet, die man schwer in Worte fassen kann. Mal gemeinsam zu essen, Filme mit den Kindern zu gucken oder auch unabhängig von Absprachen der Termine in der Küche über den Tag zu reden, gibt einem das Gefühl, wie in einer harmonischen WG zu wohnen. Zu Anfang musste ich erstmal den Rhythmus der Familie herausfinden und wir lernten uns kennen. Gerade durch das erste Kennenlernen habe ich schnell gemerkt, dass ein gutes Bauchgefühl oft ein gutes Zeichen ist. Ich habe mich von Anfang an so gut aufgenommen gefühlt. Ich bin wirklich sehr dankbar für das Vertrauen, das mir die Familie entgegengebracht hat, auf die Kinder aufzupassen und mit dem Teilen der Wohnräume. Oft und gerne erkläre ich anderen Studierenden das Konzept und viele zeigen schnell Interesse, wie so ein normaler Tag bei mir aussieht. Er ist nicht groß anders als bei anderen. Anstatt dass ich bei meinen Eltern im Haushalt helfe, helfe ich der Familie und an einem Abend in der Woche bringe ich die Kinder abends ins Bett. Durch die flexible Einteilung der Aufgaben kann ich auch mal zwischen meinen Vorlesungen schnell ein paar Haushaltsaufgaben erledigen.
Es lohnt sich auf jeden Fall, sich zu bewerben und zu schauen, wen man kennenlernen kann. Ich habe es auf jeden Fall nicht bereut und so eine schöne Bindung zu der Familie aufgebaut.
Erfahrungsbericht von Abdulrahman (Juli 2024)
Hallo zusammen,
Mein Name ist Abdulrahman und vor einem halben Jahr stieß ich auf das Projekt „Wohnen für Hilfe“ als ich nach einer Wohnmöglichkeit für meine Studienzeit gesucht habe. Die Projektidee, dass Studierende Wohnraumgebenden, anstatt Miete zu bezahlen, Hilfe im Haushalt oder bei der Betreuung anbieten, hat mich überzeugt. Ohne zu zögern, habe ich mich für das Wohnprojekt beworben.
Zu Beginn war ich etwas aufgeregt, ob ich mich mit Herrn E. (meinem Wohnpartner) verstehen werde, aber schon beim ersten Kennenlerntermin habe ich mich sehr wohl gefühlt. Herr E. suchte jemanden, der bei ihm im Haus lebt und in einem Notfall direkt reagieren kann. Im Gegenzug hat er mir ein eigenes Zimmer mit einem eigenen Bad angeboten. Zusätzlich wurde mir die Mitbenutzung des restlichen Hauses mit Schwimmbad angeboten. Das Auto darf ich auch nutzen.
Die ersten Wochen in meinem neuen Zuhause waren überraschend positiv und zwischen Herrn E. und mir entwickelte sich eine Freundschaft. Er erzählte mir Geschichten aus seinem Leben und wir spielen von Anfang an ganz viel Schach, wobei ich sehr selten gewinne. :) Es macht sehr viel Spaß und stärkt unsere Freundschaft.
Meine anfänglichen Sorgen, dass das Zusammenleben mit einer älteren Person einschränkend sein könnte, waren rückblickend unbegründet. Das Zusammenleben ist eine Bereicherung.
Durch die Wohnpartnerschaft muss ich keine hohen Mietkosten tragen, tue Gutes und kann meinem Wohnpartner helfen und viele neue Erfahrungen sammeln. Durch diese Flexibilität kann ich meinen Studienstundenplan besser organisieren und mich auf mein Studium fokussieren, statt jobben zu müssen.
Einen weiteren Vorteil in der Wohnpartnerschaft „Wohnen für Hilfe“ sehe ich in der sozialen Integration, da ich durch Herrn E. Kontakte knüpfen und in der Nachbarschaft schnell Anschluss finden konnte. Inzwischen wurden wir zu einer „erweiterten Familie“. Es ist schön zu erleben, wie wir uns als „Gemeinschaft“ gegenseitig unterstützen. Die Kinder und Enkelkinder von Herrn E. durfte ich auch kennenlernen, zu denen ich ein freundschaftliches Verhältnis habe.
Mittlerweile lebe ich seit einem halben Jahr bei Herrn E. und ich habe meinen Einzug bisher überhaupt nicht bereut. Ich bin sehr dankbar über Herrn E. so viele angenehme und inspirierende Menschen kennenlernen zu dürfen. Auch Frau Dommershausen bin ich sehr dankbar für diese großartige Gelegenheit, Herrn E. kennengelernt zu haben. „Wohnen für Hilfe“ hat mir einerseits finanzielle Freiheit verschafft und andererseits wertvolle Erfahrungen und Beziehungen beschert. Das Wohnprojekt kann ich anderen Studierenden guten Gewissens weiterempfehlen.
Erfahrungsbericht von Viktoria (August 2024)
Auf der Website des Studierendenwerks Koblenz erfuhr ich von dem Programm „Wohnen für Hilfe“ und beschloss, mich zu bewerben. So habe ich mit Hilfe von Frau Dommerhausen Frau Noll kennengelernt. Im März bin ich in dieses Haus eingezogen und habe 5 Monate hier gewohnt. Diese 5 Monate waren sehr ruhig und angenehm. Ich mochte mein Zimmer sehr und wollte nichts daran ändern, weil es sich wie zu Hause anfühlte, besonders mein bequemes Bett.
Aber mehr als über das Zimmer möchte ich über Frau Noll, die Vermieterin, sprechen. Sie ist sehr nett und man kann sich gut mit ihr unterhalten. Ich habe viel Interessantes von ihr gelernt und unsere Teestunden am Nachmittag gehören zu meinen schönsten Erinnerungen an Remagen. Meine Mitbewohnerin ist ebenfalls sehr fürsorglich und freundlich. Obwohl ich sowohl mit Frau Noll als auch mit meiner Mitbewohnerin einige Sprachbarrieren hatte, versuchten sie immer, mich zu verstehen und unterstützten alle meine Projekte. Sie haben mir auch geholfen, mein Deutsch zu verbessern, was für mich ein großes Plus ist. Ich bin froh, dass ich hier eingezogen bin, diese wunderbaren Menschen kennengelernt und mich in Remagen wohlgefühlt habe.
Pressemitteilungen
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Anne Dommershausen
Tel: 0261 9528-981
E-Mail:
RheinMoselCampus der Hochschule Koblenz
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56075 Koblenz

